Löwentanz

Das Löwentanz Training

Chinesischer Löwe
Chinesischer Löwe

Der Stil des Löwentanzes, den die Singapore Nia Kwang Pugilistic Association Germany e.V. praktiziert, ist der He Shan Löwe (Heshan Shi). Diese Volkskunst entstand vor langer Zeit in China als dort Krieg herrschte, und acht Länder um die alleinige Herrschaft kämpften. Nach Kriegsende haben die Chinesen dann diesen Löwentanz kreiert, um so den Sieg über ihre Feinde zu feiern. Er wird auch deshalb als ''Shengli Shi'' oder der Siegeslöwe genannt.

In dem Löwenkostüm befinden sich zwei Tänzer. Unter dem festen Kopf, der ein mit Papier bespanntes Bambusgeflecht ist, bedient ein Tänzer Augen, Ohren und Mund. Unter dem Körper, der aus zusammengenähten Stoff- und Fellstreifen besteht, bewegt sich der zweite Tänzer. Kopf und Körper sind durch Bänder miteinander verbunden. Jede Bewegung des Löwen besitzt eine Bedeutung. Verschiedene Gefühle werden bei Kung Fu Schulen durch Schrittmuster und Trommeltakte verschieden ausgedrückt. Zum Löwentanzteam gehören auch Musiker, die Trommel, Gong und Becken passend zum Tanz spielen.

Diese meistens recht akrobatischen Bewegungsabläufe die erforderlich sind, damit der Löwe das heilige Grün erreichen kann, verlangen ein hohes Maß an Körperbeherrschung und Koordination beider Partner, was nur durch intensives Training möglich ist. So werden, bevor man unter dem Löwenkostüm übt, erst die Grundbewegungen des Löwen und die akrobatischen Sprünge geübt. Eine solide Grundlage im traditionellen Kung Fu ist daher obligatorisch, um den Löwentanz zu üben.

Meister Choo Chuan Chew und Dennis Seet
Meister Choo Chuan Chew und Dennis Seet

Der lachende Buddha (Da Tou Fo) ist ebenfalls eine sehr anspruchsvolle Rolle. Der Darsteller muss sehr athletisch sein und akrobatische Bewegungen, Sprünge und Kung Fu Techniken vorführen können. Der Darsteller trägt eine Maske, die in der Regel pink angemalt ist (weiss für den weiblichen Gegenpart). Außerdem trägt er eine Robe und einen Fächer aus Palmblättern.

Im traditionellen Löwentanz gibt es 3 verschiedene Instrumente, nämlich die Trommel, die Becken und der Gong. Sie unterstützen die Bewegungen des Löwen und betonen seine Emotionen und Gefühle. Daher werden die Instrumente in Sondereinheiten sehr genau und exakt einstudiert.

Das Löwentanzteam der Singapore Nia Kwang Pugilistic Association Germany e.V. praktiziert seit 1991 den traditionellen Löwentanz und ist eines der ältesten Teams in Europa. Angeleitet wird das Team von der Singapore Nia Kwang Pugilistic Association, die in ganz Südostasien sehr berühmt ist für ihren Drachen- und Löwentanz. Cheftrainer für Löwentanz bei der Singapore Nia Kwang Pugilistic Association ist Meister Yu Tuck Seng. Er führte sein Team schon zu vielen Siegen und Preisen bei nationalen Turnieren und ist ein anerkannter Experte für traditionellen Löwentanz. Aufgrund dessen wurde er schon viele Male ins Ausland eingeladen, um auswärtige Löwentanzteams zu unterrichten.

Meister Choo Chuan Chew, ein Schüler von Meister Yu Tuck Seng, ist Drachen- und Löwentanztrainer bei der Singapore Nia Kwang Pugilistic Association. Außerdem ist er für die Betreuung der Auslandsfilialen zuständig, so auch für die Singapore Nia Kwang Pugilistic Association Germany e.V. in Siegen.

Die Löwentanz Geschichte

Löwentanz in Singapur
Löwentanz in Singapur

Der Löwentanz ist eine traditionsreiche Volkskunst der Chinesen. Der Ursprung dieser Ausdrucksform des chinesischen Kulturkreises ist schon so alt, dass er sich im Dunkeln der Geschichte verliert. Eine Legende geht zurück bis in die Tang Dynasty (618 - 906 n.Chr.). Der damals amtierende Kaiser träumte eines Nachts von einem merkwürdigen Tier das sein Leben rettete. Am nächsten Morgen beschrieb der Kaiser seinen Ministern dieses Tier und diese kamen zu dem Schluss, dass es sich um einen Löwen handelte. Und da dieser Löwe dem Kaiser das Leben gerettet hatte, avancierte der Löwe schnell zu einem Glückssymbol in ganz China. Es wurde daher angenommen, dass der Löwentanz böse Geister und Mächte vertreiben würde. Auch heute noch besteht der Mythos, dass der Löwe Glück bringt und Macht darstellt.

Der chinesische Löwentanz kann grundsätzlich in 2 Stile aufgeteilt werden, nördlich und südlich. Der nördliche Löwentanz wurde zur Unterhaltung am kaiserlichern Hof praktiziert und stammt aus dem Norden Chinas. Der nördliche Löwe ist in der Regel rot, orange und gelb (manchmal auch mit grünem Fell für die weiblichen Löwen), hat ein haariges Fell und einen goldenen Kopf. Der nördliche Löwentanz beinhaltet viele akrobatische Elemente.

Der südliche Löwentanz ist eher symbolisch. In der Regel wird er vorgeführt um böse Geister zu vertreiben und Glück und Wohlstand zu bringen. Der südliche Löwe unterscheidet sich stark vom nördlichen Löwen und hat ein eher abstraktes Aussehen in vielen Variationen und Farben, die alle unterschiedliche Bedeutungen haben. Der Kopf hat große Augen, einen Spiegel am Vorderkopf und ein großes Horn in der Mitte des Kopfs.

Canton ist die Ursprungsregion des südlichen Stils der wiederum in 5 Substile unterschieden wird, nämlich Fo Shan/Fat San (Buddha Berg), He Shan/Hok San (Kranich Berg), Fo He/Fat Hok (eine Mischung aus Fo San und He San), Zhou Jia (meist nur von Zhou Jia Quan Kung Fu Schulen praktiziert) und der sogenannte grüne Löwe (Qing Shi - populär in der Fukien-Region und Taiwan).

Während der Fo Shan Löwe sehr aggressiv aussieht und ein sehr langes Fell hat, sieht der He Shan Löwe etwas freundlicher aus und hat ein wesentlich kürzeres Fell. Dies erlaubt ihm, mehr akrobatische Elemente auszuüben wie etwa auf die Beine des Hintermanns oder auch auf Bänke zu springen.

Bevor ein neuer Löwe zur übung oder Vorführung benutzt werden darf, muss er erst zum Leben erweckt werden. Zu diesem Zweck wird eine spezielle Zeremonie ("öffnen der Augen") durchgeführt wobei der Zeremonienmeister alle Körperteile des Löwen zum Leben erweckt. Ist der Löwe erwacht, muss er eine bestimmte Form ausüben.

Löwentanz in Singapur
Löwentanz in Singapur

Damit der Löwe Glück und Wohlstand bringt wird ihm eine Aufgabe gestellt, die er bewältigen muss. Zu Beginn des Tanzes erblickt er das Futter/Grün (Grünzeug, Orangen usw.) und tastet sich langsam und spielerisch heran. Hierbei werden Gefühlsregungen wie ängstlichkeit, Erschrockenheit, Erstaunen, Freude, Traurigkeit usw. ausgedrückt. Hat der Löwe das Grün gefressen, so bemerkt er, dass es heilig ist, gerät dadurch in den Zustand der Betrunkenheit, bis er letztendlich das Futter wieder ausspuckt. Erschwert wird die Aufgabe durch verschiedene Hindernisse, die der Löwe auf seinen Weg zum Futter überwinden muss. Diese können zum Beispiel giftige Tiere (Schlange, Tausendfüssler, Skorpion) sein, die ihm den Weg blockieren, Wortpuzzle, die der Löwe lösen muss oder Berge (dargestellt durch Bänke) und Wasser, die der Löwe überqueren muss. Die Art und Weise, wie der Löwe zum Grün gelangt zeigen die Fähigkeiten der Löwentänzer. Dabei dürfen aber bestimmte Regeln und Abläufe nie außer Acht gelassen werden.

Ein weiterer, wichtiger Aspekt im südlichen Löwentanz ist der lachende Buddha (Da Tou Fo). Der Buddha ist ein chinesischer Mönch. Er spielt mit dem Löwen, ärgert ihn aber auch manchmal. In der Regel führt er den Löwen zum Grün (Qing), welches der Löwe erreichen und fressen will. Dies symbolisiert Glück. Der Löwe, je nach seiner Stimmungslage, spielt mit dem Buddha, jagt und beißt ihn aber auch.

Nur traditionsbewusste Kung Fu oder Wushu Schulen pflegen den Löwentanz und führen ihn bei wichtigen Anlässen, wie Neujahr, Geschäftseröffnungen, Hochzeiten, religiösen Festen und Zeremonien, Staatsempfängen usw. vor. In den meisten Großstädten rund um den Globus findet diese Form der Volkskunst auch ihre Anerkennung.

Der Löwentanz Stammbaum

Der Löwentanz Stammbaum

Dieser Familienstammbaum ist nach unserem besten Wissen und Gewissen erstellt worden.

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